Ich stamme aus einer kreativen Familie. Meine Mom strickte schon als Teenager Pullover und Socken, während mein Opa mit Ölfarben auf Leinwand malte und mein Onkel für sein Leben gern fotografierte und zeichnete. Bei meinem Opa im Garten dürfte ich das erste Mal durch eine Kameralinse schauen und ein Jahr später schenkte mir meine Mom meine erste eigene Kamera. Danach fotografierte ich alles, was mir vor die Linse kam und meinte Mom stellte schnell fest: Kind, was du alles siehst! Toll! Die Idee, dass ich zeichnen lernen möchte kommt dagegen von meinem Onkel, der während eines gemeinsamen Nachmittages Goofy, Mickey und Pluto für mich zeichnete. Ich kann mich daran erinnern, dass ich dachte: das will ich auch können. Ich glaube ich hatte schon früh ein Faible für schöne Dinge. Mein Märchenbuch aus Kindheitstagen besitze ich noch und finde die Zeichnungen darin nach wie vor wunderschön. Lange Zeit habe ich nicht viel gemalt und mich mehr auf das fotografieren konzentriert. Doch in der Mittelstufe ermutigte mich meine Kunstlehrerin mich doch mehr mit dem Zeichnen zu beschäftigen. Und das tat ich. Schließlich hatte ich den Wunsch, meine kreative Ader zum Beruf zu machen und dachte darüber nach Grafikdesign zu studieren. Doch dann verließ mich der Mut. Oder besser gesagt hatte ich nie ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Weder für mich noch für meine Kunst bzw. künstlerischen Fähigkeiten. Also studierte ich was „Vernünftiges“ - Jura :) Ich erspare Euch an dieser Stelle die Details und sage einfach nur: es sollte nicht sein.
Also ging ich einen anderen Weg und begann mein Bachelor Studium der Kunstgeschichte (Jura im Nebenfach). So konnte ich der Kunst nahe sein, ohne das meine eigene Kunst Gegenstand von Bewertungen war. und was soll ich sagen - it was a Match! Ich liebte es, mich in die Geschichten hineinzudenken und zu fühlen, die ein Kunstwerk zu erzählen
hatte und entwickelte einen eignen Kunstgeschmack. Aber außer der Fotografie war ich künstlerisch nicht tätig.
Schließlich ging ich nach Berlin, um dort in einer kleinen Galerie zu arbeiten. Ich liebte den Job, denn es schien, als könne ich dort all meine Talente einbringen: verkaufen, Texte schreiben und organisieren. Und ich konnte mich endlich mit lebenden Künstlern über deren Kunst austauschen. Leider stellte ich nach ein paar Jahren fest, dass es vielen Sammlern wichtiger ist, welchen Background der Künstler hat, als die Wirkung des Werkes an sich.
Also ging ich wieder einen anderen Weg und begann damit, behinderte und chronisch kranke Kinder und deren Familien zu betreuen und absolvierte einen Ausbildung zur Pilatestrainerin. Und ich begann mit der Aquarellmalerei. Und irgendwie gelang mir sofort alles damit und ich fühlte mich sofort sicher und wohl mit diesem Medium. Schließlich traute ich mich und zeigte einer befreundeten Illustratorin meine Aquarelle. Sie war so begeistert, dass wir zwei Kalender mit meinen Regenbogen gestalteten und online verkauften - make&believe Studio war geboren und ich sah zum ersten Mal die Möglichkeit mit meiner Leidenschaft tatsächlich auch Geld zu verdienen.
to be continued…
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