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About last night

guten Morgen. Ich wollte Euch von meinem Traum heute Nacht erzählen. Ich war in einem Hotel zu Gast und habe dort mit dem Personal gesprochen und im Restaurant mit den Kellnern. Ich war ich und wie immer freundlich. Am Ende meines Aufenthaltes kam dann eine der Angestellten zu mir und nahm mich zur Seite. Sie schaute mich angewidert an und sagte mir, wie unfassbar aufgesetzt sie mich findet und wie unecht und das ich mir meine Show doch bitte sparen solle. Sie wisse genau wer ich bin und das ich keinesfalls so freundlich sei, wie ich vorgebe zu sein. Schon im Traum kamen mir die Tränen. Ich verstand nichts mehr. Und dann bin ich aufgewacht.


Ich weiß genau, woher dieser Traum kommt. Denn er spiegelt so viele meiner Unsicherheiten und Glaubenssätze wieder, an denen ich fast täglich arbeite und versuche umzuschreiben bzw. abzulegen.


Das ist meine Unsicherheit um mich und meine Person und um die Frage, wie ich von anderen wahrgenommen werde. Und gleichzeitig komme ich dann zu der Frage, warum ich überhaupt (immer weniger) darüber nachdenke, wie andere Menschen mit wahrnehmen. Denn ich weiß, dass ich die Wahrnehmung der anderen nicht beeinflussen kann, dass die Menschen immer das im anderen sehen, was sie selbst sehen wollen bzw. was sie glauben von sich selbst zu denken. Sie projizieren ihre eignen Unsicherheiten auf das Gegenüber, dass nur die Projektionsfläche ist.


In meinem Traum war ich die Projektionsfläche für die Angestellte und weil ich es noch nicht immer schaffe mich von solchen Bemerkungen zu distanzieren, hat es mich sehr getroffen. Ich war im Traum selbst überaus überrascht von meiner Reaktion. Dachte aber auch: wie verbittert muss jemand sein, dass es sich die Mühe macht jemand anderem zu sagen, wie Kacke er/sie ihn/sie findet. Im Traum habe ich es aber nicht geschafft, diesen Schritt zu gehen. Ich war einfach nur traurig und dachte sogar, dass diese Person mich besser kennt, als ich mich selbst. Solche Momente passieren mir nicht nur in Träumen. Auch im realen Leben muss ich mich immer wieder auf mich selbst besinnen. Quasi einen Schritt aus der Situation heraustreten und meine eignen Gedanken kurz stoppen. Um mir die Situation mal genauer anzusehen. Das kostet viel Kraft. Aber es ist ein bisschen wie beim Hundetraining oder dem Autofahren: je öfter man es macht, desto routinierter wird man darin.


Immer weniger lasse ich meinen Wert von anderen bestimmen. Und immer mehr kann ich mich annehmen. Immer weniger denke ich daran, dass ich zu viel bin. Und immer mehr denke ich daran, dass ich gut und richtig bin, wie ich bin.


Und auch, dass ich noch so viel mehr sein werde. Das ich noch viele Leben leben werde und dass das ok ist. Ich bin viele Versionen von mir. Ich mag nicht, schon gar nicht von Fremden Menschen in Schubladen gepackt werden. Das habe ich, mit Verlaub, echt satt! Ich kann alles sein, was ich möchte. Ich kann schön sein, Wert auf mein Äußeres legen und gleichzeitig ungeschminkt im Pyjama mit meinen Hunden durch den Kiez laufen. Ich darf im einen Moment laut lachen und im nächsten in Tränen ausbrechen. Ich bin so viel mehr, als das, was Menschen von mir sehen. Keiner kennt mich, oder keiner kennt Dich so gut, wie du Dich selbst. Warum lassen wir uns dennoch viel zu oft von Außen sagen, was wir sein dürfen und was nicht?

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